Scientific Gardening
Der analytische Blick auf Pflanzen in Kunst und Wissenschaft
6. Mai – 27. Juni 2015
Ausstellung
Unter dem Mikroskop kann selbst das kleinste Objekt einen Beitrag zu großen Fragestellungen leisten. Pollen und fossile Blätter zeigen, wie sich die Natur und das Klima in vergangenen Epochen verändert haben, Kieselalgen geben Aufschluss über den Zustand unserer Umwelt. Neue Technologien, wie die mit dem Chemie Nobelpreis 2014 ausgezeichnete Entwicklung der STED-Mikroskopie, eröffnen der Botanik neue Horizonte, Elektronen- und Fluoreszenzmikroskope sind aus der modernen Pflanzenforschung nicht mehr wegzudenken. Sie liefern wichtige Erkenntnisse, die weit über den eigentlichen Untersuchungsgegenstand hinausgehen.
Die heutigen Bilder der Wissenschaft unterscheiden sich deutlich von historischen Pflanzenbildern. Die Mikroskopie selbst und das Fotografieren durch das Mikroskop lösten die frühneuzeitliche Einheit von künstlerischer Darstellung und botanischer Forschung endgültig ab. Seither vereinen diese Bilder nicht mehr ästhetisches Sehen und wissenschaftliche Erkenntnis. Sie stehen allein im Dienst einer objektiven systematischen Analyse, entwickeln dabei aber wiederum eine ganz eigene Ästhetik.
Die Ausstellung wirft zunächst einen Blick auf ältere wissenschaftsbasierte Abbildungsverfahren wie dem Naturselbstdruck oder botanischen Lehrmodellen aus der Zeit der Jahrhundertwende. Sechs zeitgenössische Künstler werden diese Ansätze ins Heute weiterdenken. Sie nehmen aktuelle ebenso wie historische Bildverfahren der Botanik auf und formulieren neue Positionen. Dabei lassen sie winzige Zellstrukturen ins Gigantische wachsen, machen für das bloße Auge unsichtbare Prozesse in der Natur sichtbar oder schlagen überraschende Brücken von dem botanischen Naturstudium zur industriellen Massenproduktion von Schnittblumen.
Die ERES Stiftung bringt die Bilder der Kunst und der Wissenschaft zusammen, um dringende Fragen zu beleuchten, die nicht nur die Welt der Pflanzen, sondern unsere ganze Gesellschaft betreffen.
Kooperation: Wir danken für die Bereitstellung der wissenschaftlichen Bilder:
Dr. Friedrich Kragler, Max-Planck-Institut für molekulare Pflanzenphysiologie, Potsdam
Dr. Ines Kreuzer, Molekulare Pflanzenphysiologie und Biophysik, Universität Würzburg
Prof. Dr. Gerhard Wanner, Ultrastrukturforschung, LMU, München
Künstler
Baum/Jakob, Markus Huemer, Helen Mirra, Ronald van der Meijs, Robert Voit, Ken+Julia Yonetani
Vorträge
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Montag, 8. Juni 2015, 19 Uhr
Prof. Dr. Hanno Schäfer, TUM München/Wissenschaftszentrum Weihenstephan, Fachgebiet Biodiversität der Pflanzen
Herbarien: Schatzkammern für die WissenschaftProf. Dr. Gerhard Wanner, LMU München, Fakultät für Biologie, Pflanzenwissenschaften
Was Botaniker mit dem Elektronenmikroskop entdecken -
Montag, 22. Juni 2015, 19 Uhr
Prof. Dr. Steffen Siegel, Folkwang Universität der Künste Essen, Fachbereich Gestaltung/Theorie und Geschichte der Fotografie
Blumenstiche, Blütenmodelle, Naturselbstdrucke: Bildgeschichte der BotanikKünstlergespräch mit Robert Voit über seine Arbeit The Alphabet of New Plants
Katalog
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, EUR 2,00
Bestellung unter Kataloge
Presse
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Garten der Wissenschaft
donaukurier.de, 02. Juni 2015
Artikel auf donaukurier.de -
Artifizielle Botanik
artline 06/2015
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Verzauberndes Herbarium
gallerytalk.net, 23. Mai 2015
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Kunst trifft Wissenschaft
m945.de, 6. Mai 2015
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Aufregender als jeder Biologieunterricht
Süddeutsche Zeitung, 15. März 2015
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ERES Stiftung: Scientific Gardening – Vernetzung aus Botanik, Kunst und Wissenschaft
brikada.de, 5. März 2015
Artikel auf brikada.de