Oliver Laric: Metamorphosen

Eine Kröte, ist eine Kröte, ist eine Kröte – ist ein Tisch? Oliver Laric zeigt in seiner Arbeit »Metamorphosen« eine bizarre Verwandlung. Ein Lebewesen wird zum Objekt, jede Phase ist ein Bild für sich, von gleichem Gewicht, von gleicher Bedeutung. Mittels technischer Manipulation führt der 1981 in Innsbruck geborene Künstler die Metamorphose fort. Er transformiert analoge Objekte, indem er sie als 3D-Scan digitalisiert, die Files teilweise gratis im Internet zur Verfügung stellt und im 3D-Druck wieder räumlich Gestalt annehmen lässt. Im Kreislauf dieser Verwandlung spielt er mit unterschiedlichen Varianten, Größen und Materialien und stellt damit die Frage nach Authentizität: »Was für mich gut funktioniert, ist eine flexible digitale Datei, die physisch realisiert werden kann, aber im Mittelpunkt steht für mich das Wiederholbare – dass ich eher ein Rezept oder eine Anleitung schreibe und kein abgeschlossenes Produkt herstelle.« 

Die Arbeiten von Oliver Laric sind also Kopie und Original zugleich. Nur konsequent, dass auch die Kröte, die in der Natur die erstaunliche Verwandlung von der im Wasser lebenden Kaulquappe zum ausgewachsenen Landlebewesen durchläuft, in seinem Werk in verschiedenen Varianten auftaucht. Ausgehend von der Videoarbeit »Metamorphose«, in der sich eine Kröte digital verwandelt, entwickelt er zunächst die Sequenz einer in fünf Stadien zum Tisch mutierenden Kröte aus Bronze, die als permanente Installation an einem Strand in Belgien realisiert wurde. Anschließend entstand in Kooperation mit der österreichischen Galerie Brugger die Edition eines aus Holz gefrästen »Krötentischs«. Die eigens für ERES Projects angefertigte Version der »Metamorphose« ist die neueste Variante des Konzepts und wird zur Various Others Spring Edition erstmals zu sehen sein.